[Fr, 5.9.2025 – Kautokeino, Paris]

Letztes Jahr, auf der Reise zum Nordkapp, berichtete ich auf der Rückfahrt von einem kleinen Ort namens Kautokeino. Es gab da diese zwar eher unscheinbare, aber etwas trotzige Dorfkirche auf einem Hügel, die uns bereits aus der Ferne anzusprechen schien. Deswegen beschlossen wir damals, zur Kirche zu fahren und eine Pause einzulegen. Es wurde ein sehr schöner, kurzer Aufenthalt auf diesem Hügel mit der Kirche, in einem bezaubernden Birkenwäldchen, das als Friedhof angelegt war. Nun lese ich ja gerade das Buch von dieser Französin, die vor zweihundert Jahren die Arktis und auch Lapland bereiste. Auf der Rückreise legte auch sie eine Pause in Kautokeino ein. Und auch sie berichtete, wie sie sich dieser auffällig auf dem Hügel stehenden Kirche näherte. Während des Lesens waren sofort meine inneren Bilder wieder da, dieselben Gefühle wie bei dieser Frau. Das überraschte mich sehr. Überdies übernachtete sie in dieser Kirche, bzw. im angrenzenden Pfarrhaus. Kautokeino bestand damals aus 12 Häusern. Das Kautokeino, das ich antraf, hatte immerhin schon fast 3000 Einwohner.

Am Abend waren wir bei Freunden eingeladen. Sie hatten gerade ihre Familiennamen zu einem Doppelnamen zusammengeführt und wollten das mit ihren Freunden feiern. Es gab Champagner und gutes Bier. Ich unterhielt mich längere Zeit mit dem Gastgeber über Frankreich, da sie den Sommer in der Normandie verbracht hatten. Ich muss ja gestehen, dass ich nie besonders frankophil war. Auch wenn ich Paris durchaus ästhetisch finde, überwogen für mich doch immer die Nachteile. Zu teuer, zu puppenhaft, zu starr, zu gutbürgerlich, zu klischeeartig und vieles mehr. Allerdings hat sich dieses Bild in den letzten Jahren etwas geändert, vor allem durch die Berichte über die radikale Modernisierung des Stadtraumes. Wie die Autos aus der Stadt verdrängt werden, wie sehr sich anfangs die ganze Stadt dagegen sträubte und wie sehr die Veränderung in Lebensqualität mittlerweile angenommen und geliebt wird.

Dann sitze ich immer in meinem Berlin und denke an die holprigen Fahrradpisten und die CDU und diese religiösen Gefühle zum Auto. Und werde verstimmt.

[Do, 4.9.2025 – Subgenre]

Auf meinem Notizzettel stehen zwei längere Fragmente, die als Blogeinträge geplant waren. Ich schrieb die letzten beiden Tage daran, sie sind aber beide nicht fertig geworden. Weil sie mich langweilten und ich gerade im Romanprojekt wieder einen Flow habe.

In dem ersten Blogfragment beschrieb ich einen seltsamen Muskelkater, den ich neuerdings als Fünfzigjähriger habe. Nach den Sporteinheiten plagt mich nicht mehr ein akuter Muskelschmerz wie früher, es ist eher eine dumpf schmerzende Müdigkeit, die sich wie eine schwere Decke über mein Gerüst legt. Des Weiteren referierte ich in dem Fragment über die Maschinen im Fitnessstudio, dass ich sie alle durchschaut habe und ich deswegen zu Decathlon am Alex fuhr und mir zwei 7,5-kg-Hanteln kaufte, weil ich der Überzeugung bin, dass ich einen Großteil der Übungen auch mit Hanteln absolvieren kann. Ich erklärte das in den Notizen sehr ausführlich. Ich gelangte nämlich zur Erkenntnis, dass ich viele Übungen zuhause ausführen kann, während ich im Studio jene Übungen durchführen werde, die sich zuhause nicht so gut umsetzen lassen, wie beispielsweise die Bewegungen an der Trizepsmaschine oder der Rudermaschine, sowie sämtliche Übungen für Knie und vor allem Abduktoren (innen wie außen). Zudem beschrieb ich in den Notizen, wie ich auf dem Weg nach Hause die Hanteln vorne im Fahrradkorb transportierte: 2 × 7,5 kg sind zusammengerechnet 14 Kilo und jetzt habe ich am Vorderreifen einen Platten. In den Notizen führte ich das alles sehr umständlich aus. Lustig war es nicht. Auch nicht informativ. Die Sache mit dem platten Reifen hätte ich sicherlich irgendwie unterhaltsam darstellen können, aber es fehlte mir an Fantasie. Das Blog ist ja meine Experimentierwiese, wo ich mich frei darin üben kann, Begebenheiten in Textform zu bringen. Es gelang mir aber nicht, einen platten Vorderreifen mit dem Transport von Hanteln im Fahrradkorb auf eine lustige Weise zusammenzubringen. Eigentlich ist das ja auch nicht lustig. Mir kam aber vor, dass darin viel künstlerisches Potenzial liegt.

In der Rohfassung des anderen Blogeintrags beschäftige ich mich mit dem Reisen. Diese Rohfassung ist unfassbar fragmentiert. Sie besteht aus neun Absätzen, die ich allesamt nicht zu Ende denken konnte. Nach jedem Absatz, den ich nicht zu Ende denken konnte, machte ich eine Pause, um ihn später zu vervollständigen, und fing einen neuen Absatz mit einem weiterführenden Gedanken an, den ich aber wieder nicht abschloss, aber wiederum einen neuen Absatz mit einem weiterführenden Gedanken begann. Das ging neun Mal so. Ich äußerte mich darin etwas despektierlich über Travelfluencer und Pauschalreisende sowie Menschen, die Bucket-Lists abklappern, und ich behauptete, dass ich Reisen nicht mehr wirklich mag. Während des Schreibens fiel mir aber auch auf, dass das eine grobschlächtige Aussage von mir ist, und deswegen überlegte ich lange, was mich von anderen Reisenden unterscheidet, und da hatte ich wieder einen Gedanken, den ich nicht zu Ende denken konnte, aber diesmal beließ ich es dann auch dabei und brachte den ganzen Eintrag nicht zu Ende.

Trotzdem werde ich den Text vermutlich irgendwann aufgreifen, da ich ein paar Gedanken dazu wichtig finde. Vielleicht finde ich dann einmal den richtigen Ton und vielleicht klären sich auch die Gedanken zu dem Thema. Bis dahin bleibt er irgendwo auf meinem Notizzettel hängen.

Mein Notizzettel ist ja eine Buchstabensenke. Ich verfasse alles darin: Mails, Blogeinträge, längere Nachrichten für den Messenger, damit die Empfängerin nicht stundenlang „Markus is typing…“ liest, ich kopiere IBAN-Nummern hinein, um sie irgendwo anders hin zu übertragen, ich führe darin eine Liste des Amazonrankings meiner Novelle, ich habe dort ein „å“ stehen, damit ich es copypasten kann, um schwedische Wörter korrekt zu schreiben. Sogar meine Steuernummer habe ich in dieser Textdatei hinterlegt. Es ist eine ganz simple, flache Textdatei. Sie beruhigt mich.

Vielleicht mache ich das jetzt auch immer so, dass ich meine Blogeinträge kommentiere, anstatt sie zu veröffentlichen. Als wäre es ein eigenes Subgenre.

[Di, 2.9.2025 – Loses über die anstehende Reise in die Arktis]

Die Nachbarin und ihr Sohn sind heute nach schwedisch Lappland aufgebrochen. Sie werden drei Wochen lang über den 470 km langen Kungsleden, den Königspfad, wandern. Das bedeutet: Schlafsäcke, eisige Nächte, kein Strom, kein Netz und viel zu Fuß und mit schwerem Gepäck unterwegs zu sein. Eigentlich wollte ich aber sagen: eine traumwandlerische Reise zu Fuß durch eine surreale Landschaft fern der Zivilisation. Ich habe ziemlichen Respekt vor einer solchen Unternehmung. Wenn ich in den hohen Norden reise, dann sind meine Ziele immer eher zivilisatorischer Natur. Ich besuche die Dörfer, die Orte. In die Wildnis begebe ich mich nur punktuell. Als die Nachbarin und ihr Sohn uns letzten Mai in Schweden besuchten, planten sie die Reise bereits. Wie sie von den Bedingungen erzählten, von den Vorplanungen, der Ausrüstung, das alles erweckte schon eine Lust in mir. Ich weiß jetzt schon, dass ich eine solche Wanderung einmal unternehmen werde.

Apropos Planung. Wir haben noch nichts für unsere Grönlandreise in drei Wochen geplant. Die Detailplanung überlässt meine Frau ja immer mir. Wir fliegen zuerst nach Island, wo wir drei oder vier Tage bleiben, weil meine Frau dort arbeiten muss. Ich sollte mir daher etwas vornehmen, ansonsten hänge ich nur in Museumsshops, Restaurants und Bierbars herum. Bei unserer letzten Islandreise hatte ich noch keinen Führerschein. Damals nahm ich mir vor, beim nächsten Mal ein Auto zu mieten. Wenn ich aber zurückdenke, dann hatten wir die schönsten Momente der Reise in diesen kleinen Überlandbussen. Wir hatten nämlich oft Glück, dass wir die einzigen Passagiere waren und dann vorne beim Fahrer saßen, mit dem wir uns die ganze Zeit unterhalten konnten. Die Fahrer sind in der Regel Frühpensionäre, die gerne reden und viel zu erzählen haben. Das meiste Detailwissen, das ich mir über Island angeeignet habe, kommt von diesen Busfahrern.

Ich muss mal sehen, was ich mache. Natürlich würde ich gerne die damalige Route entlang der Südküste fahren, die Gegend ist heute wegen der Risse im Boden und der Lavaströme aber weitgehend gesperrt. Die Geysire und Wasserfälle werde ich mir aber nicht geben, das fand ich damals sehr überlaufen. Eventuell würde ich nach Akureyri in den Norden fahren, das ist außerhalb der Reykjavik-Region die größte Stadt auf der Insel. Außerdem läuft durch Akureyri die 10°-Juli-Isotherme und gehört somit offiziell zur Arktis. Letztes Mal wollten wir von Akureyri aus eine Walbeobachtungs-Tour unternehmen, aber das schafften wir zeitlich nicht mehr. Allerdings glaube ich auch, dass ich das dieses Mal zeitlich nicht hinbekomme. Abends muss ich meine Frau und ihre Kolleginnen bespaßen, ich bin ja die First Lady, ich kann mich nicht einfach vom Acker machen.

Aber Grönland ist anders. Wir werden auch dort nur vier Tage sein. Vielleicht plane ich die Schifffahrt in Grönland. Außerdem ist gerade gute Polarlicht-Zeit. Eine kleine Wanderung zu den Gletschern fände ich auch gut, allerdings sollte ich beachten, dass dort Eisbären leben. Das wird ähnlich wie in Longyearbyen sein, dass man die Dörfer nur mit einer Waffe oder in Begleitung erfahrener Guides verlassen kann. Eisbären töten nämlich nicht, sondern sie fressen einfach drauflos. Während man schreit. Wir werden uns vor allem in Nuuk aufhalten. Eisbären meiden die Städte eigentlich, sie leben ja eher auf dem Pack- bzw. Meereis. Allerdings nähern sie sich aufgrund des verschwindenden Eises und des damit zusammenhängenden Nahrungsmangels auch den Siedlungen. Menschen sind zwar weitaus weniger nahrhaft als Robben, aber als kleiner Proteinsnack für den kleinen Hunger zwischendurch auch annehmbar. Sage ich jetzt mal ganz mutig und kokett an meinem Schreibtisch. Ich kann mich an die Angst erinnern, als wir vor zwei Jahren auf dieser leeren Ebene oberhalb Longyearbyens liefen und ich unten im Dorf diesen weißen Golden Retriever sah.

Und dann: Kleidung. In Nuuk hat es heute geschneit. Für Ende September gibt es noch keine Prognose. Auch nach Spitzbergen fuhren wir Ende September. Da hatten wir schon –15 Grad. Weil wir damals auf der Hinreise einen Tag im relativ warmen Oslo verbrachten, reiste ich mit kurzer Hose und hatte dummerweise meine Winterjacke im großen Gepäck mitgegeben. Das wird mir dieses Mal nicht passieren. In Reykjavík misst es immerhin noch 14 Grad plus.

Nun.

Ich muss jetzt langsam planen.

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[So, 31.8.2025 – Burli, Arktis1839]

Ich singe meiner Hündin manchmal Lieder vor. Dabei bilde ich mir ein, dass sie es mag. Auch Pflanzen mögen Musik und Babys sowieso. Dass meine Hündin Musik mögen würde, liegt auf der Hand. Schon als sie ein Welpe war, sang ich ihr ein Lied von den EAV vor. Dafür dichtete ich „Burli“ in „Wollie“ um. So heißt sie nämlich. Statt „Burli, hat links und rechts drei O(ua)hrli“ singe ich „Wollie, hat links und rechts nen Knollie“. Mir macht das gute Laune und vier Jahre lang dachte ich, dass es auch bei ihr für gute Stimmung sorgt. Aber so recht schlau wurde ich daraus nie. Gestern schaute sie mich lange an. Sie hatte dabei wieder diesen ausdruckslosen, aber nachdenklichen Blick. Nach einer Weile sagte sie: „Mach das nicht.“

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Dafür ist gerade perfektes Wetter. Wolken und 21 Grad. Ich mochte auch dieses schwül-kühle Nieselwetter vom Freitag.

Abends sitze ich lange auf dem Balkon und lese. Gerade sitze ich an diesem Reisebericht von Léonie d’Aunet, der Französin, die 1839 in die Arktis fuhr. Anfangs fand ich das Buch ganz anregend, wie sie Amsterdam, Hamburg und Kopenhagen schilderte. Das ist alles 200 Jahre her und es lässt sich immer noch eine Essenz rauslesen, die auf die heutige Zeit zutrifft. Lustig fand ich auch, wie sie die Schwedinnen beschrieb. Dass es alles schöne Frauen mit unfassbar schlechten Zähnen waren, oder wie sie diese schwedischen Mittelstädte beschrieb, als lieblose Siedlungen mit quadratischem Straßenmuster. Zwar sind die erwähnten Städte heute durchaus ansehnliche und belebte Orte geworden, aber dafür gibt es landeinwärts unzählige solcher quadratischen Siedlungen mit einer Tankstelle und einem Supermarkt. Diese Ästhetik, die man auch im ländlichen Nordamerika überall findet. Ich finde das ja durchaus charmant.

Dennoch langweilt mich das Buch mittlerweile. Die Autorin ist nicht besonders neugierig. Sie beurteilt alles durch ihre Paris-Brille aus 1839, das Paris, das damals zweifellos der Nabel der Zivilisation war, und deswegen bewertet sie ständig nach Maßstäben der Mode und des Reisekomforts und des Essens. Was es einerseits zu einem interessanten Zeitdokument macht, andererseits wird man aber auch schnell müde davon, wie sie ständig über die ärmlichen Verhältnisse und den Gestank der Leute herzieht. Zudem stellte ich irgendwann fest, dass sie zum Zeitpunkt der Reise 19 Jahre alt war, und will mich jetzt nicht des Ageisms bezichtigt sehen, aber die Gedanken von privilegierten neunzehnjährigen Menschen interessieren mich eher so mittelmäßig, wenn sie mir eine Arktisreise aus dem neunzehnten Jahrhundert schildern.

Seltsam ist auch, dass sie niemals ihren Mann erwähnt, den sie auf ihrer Reise eigentlich begleitet. Er kommt schlichtweg nicht vor. Es erweckt den Anschein, dass sie alleine reist. Dabei ist sie sogar Teil einer richtigen Expedition. Ihr Text wirkt, als würde sie sich auf einer kuratierten Reise befinden, auf der sich zwar in jedem Hafen und bei jedem Aufenthalt jemand um ihr Wohlergehen kümmert, aber hätte sie am Anfang des Buches nicht die Expedition erwähnt und wie sie sich ihre Teilnahme daran mit List ergattert hatte – man würde es aus dem Text nicht herauslesen können. Vielleicht liebte sie ihren Mann auch nicht genug. Das war François-Auguste Biard, ein damals recht bekannter Maler. Vier Jahre nach dieser Reise hatte sie eine langjährige Affäre mit Victor Hugo und kam deswegen ins Gefängnis. Wo sie später von Victor Hugos Ehefrau besucht wurde, die ihr wiederum dabei half, ihre Texte zu veröffentlichen. Verrückte Geschichte.

Trotz der auftretenden Langeweile werde ich weiterlesen. Sie befindet sich gerade in Hammerfest und wird bald nach Spitzbergen übersetzen. Damals gab es Longyearbyen noch nicht, das wurde erst 70 Jahre später gegründet, als man da Kohle abzubauen begann. Es gibt eine Karte ihrer Reise. Sie wird ganz hinauf bis zur Packeisgrenze am 80. Breitengrad segeln und an mehreren Stellen an Land gehen. Auf dem Rückweg wird sie über Alta, Finnland, Luleå und Umeå bis nach Stockholm fahren. Ungefähr die Strecke, die auch ich letztes Jahr fuhr. Ich werde mindestens bis zu ihrer Ankunft nach Berlin lesen. Berlin im Herbst 1839. Da war Preußen noch ein mittelmäßiges Königreich. Berlin muss ein unfassbar langweiliges Loch gewesen sein. Darauf freue ich mich. Ob ich danach noch Leipzig → Kassel → Mainz usw. lese, weiß ich allerdings nicht.

[Fr, 29.8.2025 – C. Wahl, Literaturkritik, Heimniederlage]

Diese aufgeregte Häme, die gerade über Caroline Wahl verteilt wird. Morgen kommt ihr neuer Roman heraus. Heute zogen bereits ernsthafte Feuilletonisten in Podcasts und Insta über sie her. Von oben herab spottend, unsouverän belehrend, mit selbstgerechtem Oberlehrergelächter.

Eine von mir geschätzte Kritikerin des Deutschlandfunks sah sich berufen, ein unlustiges Video auf Insta zu drehen, in dem sie ironisch ein Dessert zubereitet, weil auch bei Caroline Wahl ständig Süßigkeiten zubereitet werden. Währenddessen referiert sie wie eine besserwisserische Tante darüber, wie klischeehaft ihre Figuren sind. Ja, Caroline Wahls Klagen über den Buchpreis war sicherlich kein guter Move und man muss ihre Bücher nicht mögen, aber ich fand Literaturkritik selten so uncool.

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Später ins Olympiastadion zum Spiel gegen Elversberg gegangen. Die Freunde aus meinem Fanclub versprühten alle wenig Euphorie. Die ersten drei Saisonspiele gaben auch keinen Grund, sich auf das Ballgeschiebe zu freuen. Ich war aber ungemein optimistisch, ich fühlte es in meinem Bauch, dass die Mannschaft heute ihren Schalter finden wird. Eine Stunde vor Anpfiff standen wir noch am Rondell, wo alle etwas zynisch davon berichteten, wie sie am letzten Montag diesen völlig unverdienten Sieg gegen Münster erlebt hatten. Marcos war in Münster vor Ort gewesen und hatte eine Karte für den VIP-Bereich gehabt. Nach dem Spiel war er von enttäuschten Münsterfans umgeben, und er hatte ständig das Bedürfnis, sich für den unverdienten Sieg unserer Mannschaft zu entschuldigen. Ich glaube, ich hätte in dieser Situation sogar den VIP-Champagner wieder ausgespuckt.

Ich ging mit Benny und seiner Frau wieder in den Block T.1, zu Locke und den anderen. Die Stimmung ist dort wirklich angenehmer. Sogar bei einem lähmenden Spiel wie diesem. Ich konnte es regelrecht erfühlen, wie in meinem alten Block gerade Verbalkotze über die Ränge gestreut wurde. Am Anfang der zweiten Halbzeit ging ich trotzdem kurz rüber in Q.3, um ein paar Freunde zu begrüßen. Zudem wollte ich Natalie und die anderen besuchen, die jetzt zwanzig Reihen nach oben gezogen sind. Aber ich konnte sie nicht finden.

Weil ich im Stadion unterwegs war, bekam ich das zweite Gegentor nicht mit. Der Gegner, SV Elversberg, hatte nur etwa 200 Fans mitgebracht, und wenn nur 200 Menschen jubeln, hört man in dieser riesigen Betonschüssel davon wenig. Erst, als ich wieder in T.1 meinen Platz einnahm, sah ich das 0:2 auf der Anzeigetafel leuchten. Die Ränge wurden leise, die Ultras versuchten, die Kurve wieder zum Leben zu erwecken, aber es wollte nicht so recht bei uns ankommen. Ich sang ein paar Liedzeilen mit, verlor nach einer halben Strophe aber die Motivation. So schien es allen um mich herum zu gehen. Als Gechter in der 77. Minute mit Gelb-Rot vom Platz verwiesen wurde, überlegte ich, zu gehen. Ich blieb aber noch bis zur 85. Minute, als auch Benny sagte, dass es ihm reiche. Also verließen ich mit ihm und seiner Frau das Stadion. Wir verloren uns aber aus den Augen. Vor dem Stadion traf ich Tanja, die dort auf den Steinstufen saß und auf dem Telefon herummachte. Sie hatte mir geschrieben, aber ich hatte das nicht mitbekommen. Sie war nach Wiederanpfiff zur zweiten Hälfte nicht mehr zurück in die Kurve gegangen, sondern draußen geblieben. Sie hatte keine Lust mehr, sich das anzusehen. Dennoch blieb sie und wartete auf ihren Freund. Ich ging dann weiter zur S-Bahn, ich würde vor dem ersten Ansturm bei den Bahnen sein und vielleicht noch einen Sitzplatz finden. Solche Niederlagen sind mit Sitzplatz besser zu ertragen.

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[Do, 28.8.2025 – mittelalte Männer, Arctic Pine, Holz-Teer, Verandas]

Ich möchte gerne Martin Suter lesen, weil meine Schwester den so mag und er eine tolle Frisur hat, aber jedes Mal, wenn ich im Buchladen stehe und den Klappentext lese, finde ich das alles unfassbar uninteressant. Geschäftsmänner, die sich in Hippiemädchen verlieben und dann halluzinogene Drogen nehmen, oder überhaupt ständig irgendwelche mittelalten, finanziell gutsituierten Männer, die sich in jüngere Frauen verlieben.

Wie ich neulich berichtete, höre ich jetzt Bücher, die ich zu fad zum Lesen finde, als Hörbücher. Für mich funktioniert das ganz wunderbar. Dann verschwende ich keine Zeit damit, kann mich aber trotzdem ein bisschen in den Text reinfinden. Aber auch vorgelesen handelt es sich bei Suter um gutsituierte mittelalte Männer, die sich in junge Frauen verlieben. Das kann man nicht ändern.

Für Hörbücher verwende ich übrigens BookBeat. Ist Amazon-frei und europäisch.

Apropos mittelalte Männer: Demnächst werde ich beruflich wahrscheinlich viel Zeit in Hamburg verbringen und ich suche deswegen wieder einmal nach Taschen. Einen kleinen, praktischen Koffer habe ich bereits, sowie einen schönen Weekender aus schwarzem Kunstleder, aber ich möchte auch so etwas wie eine Aktentasche, eine schnell verfügbare Tasche für Laptop, Bücher und Unterlagen. Männertaschen sind fast durchgehend von schlechtem Stil. Ich fand ein paar Damentaschen, die mir gefielen, die ich mir irgendwie als Unisex-Taschen schöngesehen hatte. Ich schickte Bilder davon zur Begutachtung an meine Frau, die lehnte die Damentaschen allesamt ab. Mit der Begründung, dass Taschen nicht non-binary sind. Alles andere kann ihretwegen Non-Binary sein, aber nicht Taschen.

Dafür habe ich nun den Hersteller der „Arctic Pine“-Handseife gefunden, die wir vorletzten Winter in dem Hotel in Finnisch-Lappland gekauft hatten. Die Marke heißt „Rento“, das klingt fast wie eine Verschmelzung von Rene Benko, es handelt sich aber um Finnen, das ist ganz etwas anderes als Nordtiroler. Ich blieb eine ganze Weile in deren Shop hängen. Sie stellen neben Seifen mit anderen Gerüchen aus Lappland auch schwarze Seifen aus Holz-Teer her, die fand ich ungemein ästhetisch. Außerdem haben sie Sauna-Gerüche im Angebot. Unseren „Arctic Pine“-Lieblingsgeruch gibt es auch als Sauna-Duft oder als Raumduft oder Duschgel. Meine Frau hat aber Angst, dass wir die positiven Gefühle, die wir zu diesem Geruch haben, etwas überstrapazieren, wenn wir unser ganzes Leben damit einhüllen. Das Holzteer fand ich dennoch interessant. Ich möchte wirklich gerne wissen, wie das riecht, aber da hatte ich die andere Bestellung bereits abgegeben. Außerdem haben wir ja eh keine Sauna, ich bin ja auch kein Sauna-Typ. Aber ich überlege regelmäßig, mir in Schweden eine Sauna zu bauen, wenn schon nicht für mich, dann wenigstens für meine Frau und unsere Gäste. Ich meine, welcher Ort bietet sich besser an, um eine Sauna zu bauen, als ein Holzhaus im schwedischen Wald? Ich hätte sogar eine Stelle dafür, unten am Fuß des Waldes, wo der Weg zum Fluss nicht mehr weit ist. Also schaute ich wieder nach Videos auf YouTube, wo Menschen selber eine Sauna bauen. Solche Videos könnte ich ja ewig schauen, aber eine Sauna ist mir dann doch zu kompliziert. Deswegen lande ich wieder bei Verandas oder zumindest Terrassen. Den Überbau kann ich ja später noch draufsetzen. Ich habe irgendwann fünf, sechs, sieben Tabs offen, mit Videos von mittelalten Männern und Maschinen, in denen Verandas aus Holz gebaut werden. Und plötzlich ist es Abend.

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[Di, 26.8.2025 – Blogarchiv, Memorylane]

Beim Überarbeiten meines Blogarchivs für den Druck, fällt mir auf, wie früher wesentlich mehr kommentiert wurde. Unter jedem Eintrag gibt es 5 oder mehr Kommentare. Das hörte irgendwann auf, ich weiß aber noch nicht, wann genau. Ich dachte immer, das hinge mit Twitter und Facebook zusammen, die das Blogformat anfang der Zehnerjahre ja ersetzt haben. Momentan bearbeite ich die Einträge aus 2013, da wurde immer noch kommentiert, die SocialMedia Platformen waren zu jener Zeit aber schon groß. Ich bin mir nicht sicher, ob auf SocialMedia so viel kommentiert wird, wie früher in Blogs, hängt vielleicht vom Thema ab und von den Leuten, die Beiträge verfassen. Meist sind Kommentare ja einfach Gespräche oder Diskussionen, die unter einem Beitrag weitergeführt werden. Das war in Blogs nicht anders. Als es die Meisterköchin auf Wien noch gab, schrieb sie einen Eintrag pro Monat, manchmal nur zwei Zeilen, und darunter plauderten die Menschen wochenlang weiter. Das war nett. In meinem Blog war das aber nie der Fall, ich bin aber auch kein Plauderer. Das regt dann auch keine Kommentare an. Ich war auch nie ein sehr aktiver Kommentierer. Wäre ich aber gerne. Das finde ich gut.

Beachtlich finde ich auch die vielen totlaufenden Links. Links der Kommentierenden oder auch verlinkte Texte. Links zu Blogs funktionieren kaum noch. Außer zu Maximilian Buddenbohm, zur Kaltmamsell, Kid37, Croco, Anke Gröner usw. Manchmal führen Links zu dem ein oder anderen noch laufenden, aber seit über zehn Jahren schlafenden Antville- oder blogger.de-Blog. In dieser Studie mit niedrigem Evidenzgrad (Bauchgefühl) würde ich sagen, dass die meisten Blogs zwischen 2011 und 2015 starben. Es ist ein wirklich interessanter Ritt durch die Geschichte. Manche Nicknames hatte ich vergessen, aber gute Erinnerungen dazu, mit manchen bin ich noch befreundet, aber das Blog gibt es nicht mehr. Erstaunlich viele Menschen sind schon gestorben (Kerstin, Mark, Pappnase, DocBuelle, usw.) und was ist eigentlich aus Saxanasnotizen geworden? Saxana war damals schon eine Frau im hohen Alter, wenn ich es richtig verstanden habe. Sie schrieb viel und kommentierte überall. Ich habe sie als sehr liebevoll wahrgenommen. Vor einigen Jahren fiel mir auf, dass ich von Saxana schon lange nichts mehr las. Ich schaute in ihr Blog. Der letzte Eintrag ist von 2016. Sie war verstummt. Auch Kommentare gab es keine mehr. Es gibt auch keinen Nachruf oder jemanden, der das öffentlich bemerkt hat. Sie ist einfach verstummt. Und drumrum ging es weiter.

Für mein eigenes Gefühl bekomme ich endlich eine Art von Überblick über dieses Blog zurück. Seit 22 Jahren schaufle ich Eintrag um Eintrag auf diesen Textberg drauf und ich hatte immer stärker das Gefühl, dass sich wirklich unlesbarer Müll dazwischen befindet. In den ersten drei oder vier Jahren war das tatsächlich der Fall, danach wurde es aber besser. Rechtschreibfehler halten sich überraschenderweise auch in Grenzen, aber Kommas, Kommas, Kommas. Immer zu wenige. Seit drei oder vier Jahren jage ich jeden neuen Blogeintrag durch eine Rechtschreibkorrektur, dahingehend hat sich die Qualität verbessert. Ich kann Kommas aber immer noch nicht gut.

[Mo, 25.8.2025 – Duschbereich, Notare]

Ich hatte vergessen, dass heute zwischen 7 und 16 Uhr das Wasser abgeschaltet wurde. Klospülung funktioniert ohne Wasser schlecht, Waschen auch. Immerhin hatte die Kaffeemaschine noch genug Wasser im Tank.

Heute würde aber Sport anstehen und um 15 Uhr hätte ich aber einen Termin beim Notar. Es wäre gut, wenn ich mich waschen könnte. Deswegen duschte ich mich direkt nach dem Schwitzen bei Fittix. Das mache ich normalerweise nie, sondern fahre immer direkt in Sportkleidung nach Hause. Heute duschte ich aber da. Der Duschbereich ist ja halb offen. Ich sah dort immer wieder nackte Männerhintern, also stellte ich mich darauf ein, nackt zu duschen. Das bin ich nicht so gewohnt, ich bin katholisch erzogen. Mit meinem Schambereich öffentlich schauzulaufen, kommt bei mir nicht so oft vor. Aber wenn es sein muss, mach ich es eben doch. Also lief ich mit Uhose in den Duschraum. Dort stand ein junger Mann mit Uhose unter dem Wasserstrahl. Bekleidet zu duschen war mir aber zu blöd. Ich zog mich einfach aus und stellte mich nackt unter den benachbarten Strahl, wusch meine Slits and Pits. Dummerweise hatte ich kein Duschgel bei mir, also fragte ich den jungen Mann nach ein paar Spritzern. Ja, ich sagte absichtlich Spritzer. Fand ich lustig. Er konnte kein Deutsch, verstand aber trotzdem, was ich meinte, und reichte mir sein Duschgel. Er vermied ganz offensichtlich und angestrengt jeglichen Augenkontakt. Sowohl zu meinen Augen wie auch zu meinen Schamhaaren. Er hatte etwas Osteuropäisches an sich, kurze Fußballfanfrisur, strenger Blick. Ich dachte immer, dass man im Kommunismus ständig nackt war. Haben mir die Leute aus dem Osten immer erzählt. Dieser Mann fand das aber nicht gut.

Später dann Termin beim Notar in C’Burg. Notare sind immer in C’burg. Warum eigentlich? Ich nahm meine Hündin mit. Mir doch egal, ob Hunde dort erlaubt sind oder nicht. Ich finde Notare ja hochgradig unseriös. Sie haben einen hohen sozialen Status, aber alles an Notaren oder Notarbüros ist seltsam zwielichtig. Der allererste Notar, mit dem ich je einen Termin hatte, trug einen Schnurrbart wie Nietzsche. Der Schnurrbart ging ihm bis zum Kinn und war absichtlich exzentrisch zersaust. Die Spitzen schienen mir vom Essen verfärbt (wie ass der denn überhaupt?). Und wenn er sprach, sah man seinen Mund nicht, es wippte nur ein Fellfetzen unter seiner Nase auf und ab. Exzentrische Menschen stören mich keineswegs, aber er gab mir mit jeder Geste zu verstehen, dass er einen gesellschaftlich höheren Rang inne hatte. Überhaupt, dieser relativ neue Exzentrismus der Rechten. Wilders, Johnson, Trump, Milei, mit ihren Fuckyou-Frisuren. Ich habe Geld und Macht, mir doch alles egal. Der Notar hatte so einen Fuckyou-Schnurrbart.

Eine andere Notarin rauchte einfach ungefragt in meiner Anwesenheit. Es ist ja ihr Büro. Sie wirkte alkoholisiert, las gelangweilt und schwerfällig die Dokumente vor. Überhaupt: Alle Notare wirkten immer alkoholisiert. Außer heute. Der Notar war ein Bursche in meinem Alter. Er hatte einen klaren Blick und war recht freundlich. Ich musste dann noch einmal ins Wartezimmer. Plötzlich kam eine riesige Meute an Menschen herein. Eine kleine, alte Frau mit dem Habitus einer Matriarchin. Sie wurde flankiert von einem aufgeregten, sehr dicken Mann, der sich später als der Dolmetscher ausgab. Und dazu drei große, finster dreinschauende Männer in Jogginghosen. Der Dolmetscher betonte mehrmals, er sei nur der Dolmetscher. Das sagte er den verschiedenen Assistentinnen, das sagte er auch mir und er sagte es einem der Notare, der kurz den Raum betrat.

Meine Hündin mochte den Dolmetscher nicht. Sie mochte aber auch die Matriarchin nicht. Und die drei finsteren Gesellen sowieso nicht.

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[So, 24.8.2025 – Druck, Kiezfuchs]

Der erste Probedruck der Blogbücher ist angekommen. Das Jahr 2024 als Hardcover und mit über 800 Seiten sieht wirklich fantastisch aus. Das Jahr 2017 mit seinen 36 Seiten aber auch. Nur anders. Aber ich muss noch ein paar Anpassungen vornehmen. So ist der Buchrücken etwas verrutscht und ich sollte temporär ein Plugin deaktivieren, das hinter den einzelnen Einträgen seltsame Links erstellt. Außerdem wurden keine Seitennummern generiert, das ist wahrscheinlich ein Bug. Hätte ich alles vorher sehen können, aber ich hatte nur Augen für andere Details. Außerdem beschloss ich, alle Bilder in Farbe mit ins Buch aufzunehmen. Damit kostet das dicke Buch „2024“ gleich einmal 58 €. Die Jahrgänge 2021 bis 2023 werden aufgrund weniger Fotos um die 40€ kosten. Die siebzehn Jahre davor sind etwas günstiger. Aber der Preis ist mir egal. Es ist nur für mich und für mein Buchregal. Und ich mache das nur einmalig.

Und sonst so. Gerade sind ein paar Dinge in meiner Familie los, über die ich erstmal nicht schreiben will. Dafür wohnt seit ein paar Tagen ein Fuchs in unserer Straße und alle Nachbarn kennen ihn schon, weil er sich auch tagsüber ziemlich unscheu durch die Straße bewegt. Heute trafen wir ihn an einer Ecke mit dem Sperrmüll. Auf gestapelten Matratzen. Man kann es ihm nicht verübeln, dass er sich auf der weichen Unterlage wohlfühlte. Lustig fand ich auch, dass er sich nicht für meine Frau und mich interessierte, aber er seine ganze Aufmerksamkeit unserer Hündin widmete. Er verfolgte sie mit konzentriertem Blick. Er weiß sicherlich, dass er von dem Vierbeiner mehr zu befürchten hat als von den Zweibeinern. Die Hündin bekam das aber alles nicht mit. Dafür ließ er sich in aller Ruhe von uns ablichten.

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[Wortschatzzähler]

Ich habe da mal was gebastelt. Einen Wortschatzzähler. Da könnt ihr eure Texte hochladen. Der Zähler wird die Gesamtzahl der Wörter zählen und daraus herausrechnen, wie viele einzelne Wörter ihr verwendet habt. Dabei wird berücksichtigt, dass zB „gehen“ und „ging“ nicht doppelt gezählt werden. Außerdem werden Satzzeichen und Ziffern ignoriert.

Der durchschnittliche deutsche Wortschatz einer gebildeten Person besteht aus 15.000 bis 25.000 Wörtern.

Um ein realistisches Bild eures Wortschatzes zu erhalten, müsst ihr schon eine ziemliche Menge an Text hochladen. Ich würde sagen, ab 100.000 Wörtern (das ist die Textmenge eines durchschnittlichen Romans) beginnt das Bild eures Wortschatzes, langsam Kontur anzunehmen.

Damit ihr seht, wie wichtig die Textmenge ist, sieht es bei mir so aus:

(total Wörter) = (einzelne Wörter)
150.000 = 17.000
270.000 = 24.000
400.000 = 30.000
500.000 = 37.000
1M = 53.800

Wobei in der 1M viele alte Blogeinträge enthalten sind. Dort ließ ich nie eine Rechtschreibkorrektur drüber, deswegen wurden sicherlich haufenweise Typos mitgezählt.

Wenn ihr keine Romanfragmente, Manuskripte oder riesige Textmengen in euren Schreibtischschubladen liegen habt, können zumindest WordPress-Bloggerinnen das Plugin „MPL Publisher“ installieren und das gesamte Blog als TXT, Epub oder Word exportieren. Da dürfte sich im Laufe der Zeit einiges an Text angesammelt haben.

Die Wortschatzzählung funktioniert in allen Sprachen.

Was den Umgang mit den Daten betrifft: Die Dokumente werden direkt in eurem Browser verarbeitet, es wird nichts auf meinen Server oder irgendwo anders hin gesendet. Die Auswertung ist anonym.

Es würde mich dennoch freuen, wenn ihr mir eure Erfahrungen zuschickt oder meinetwegen auch öffentlich postet. Mich interessiert vor allem, wie sehr bei anderen der Wortschatz proportional mit der Textmenge wächst.